Veranstalter Joachim Hinz

Jugendamt Oldenburg nahm diesen Eltern vor einem Jahr ihre sechs Kinder weg Gebt uns endlich unsere Kleinen zurück


26.02.2010 — 00:26 Uhr
Von ASTRID SIEVERT

Ungewöhnliche Demo gestern in der Oldenburger City. Verzweifelte Mütter und Väter versammelten sich vor dem Jugendamt, riefen über Megaphon: „Gebt uns unsere Kleinen zurück.“ Sie alle sehen sich als Opfer der Behörde, die Ihnen die Kinder weg nahm.


Gestern demonstrierten betroffene Familien vor dem Jugendamt

Die Bergstraße in Oldenburg am frühen Mittag. Die verzweifelten Eltern halten Transparente in den Armen. „Jugendamt... das Geschäft mit unseren Kindern!“ ist darauf zu lesen.

Unter den Demonstranten auch Thomas E. (40). Vor genau einem Jahr riss das Jugendamt Oldenburg seine Familie brutal auseinander. Nahm ihm und seiner Ehefrau Marion (40, beide Altenpfleger) alle sechs Kinder (3 Monate bis 13 Jahre) weg.

Vater Thomas ringt um Fassung. Er flüstert mit erstickter Stimme: „Es gab Streit mit dem Jugendamt. Zur Unterstützung hatten wir freiwillig um eine Familienhelferin gebeten. Sie half uns hin und wieder. Doch als sie auch an Wochenenden zu uns kommen wollte, lehnte meine Ehefrau das ab.“

Die Familie wollte Zeit für sich, mehr Privatsphäre. Doch die Ablehnung alarmierte die zuständige Jugendamts-Sachbearbeiterin. Der Vater: „Urplötzlich warf sie uns vor, dass wir unseren Kindern keine Grenzen setzen würden und uns die Erziehungs-Kompetenz fehlt.“

Am 25. Februar 2009 stürmten Jugendamts-Mitarbeiter und Polizisten das Haus. Mutter Marion unter Tränen: „Sie rissen uns alle Kinder aus den Armen, brachten sie weg. Sogar Baby Leon, das ich noch stillte.“

Die Eltern schalteten Rechtsanwalt Patrick Katenhusen ein, er sagt: „Es ist eine himmelschreiende Ungerechtigkeit, was dieser völlig normalen Familie angetan wurde.“ Er reichte Klage beim Verfassungsgericht ein. Bislang ohne Erfolg.

Die Eltern dürfen ihre Kinder nur alle 14 Tage treffen. Vater Thomas: „Jeweils eine Stunde lang in der Behörde. Es zerreißt uns jedes Mal das Herz...“

 

Andere Mütter zeigen Fotos ihrer Söhne und Töchter. Joachim Hinz (48), selbst betroffener Vater aus München, hat die Demo organisiert.

 

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