Familienrecht - Umgangsrecht - Ausland - Flug - Kosten - Übernachtung - Übernahme - Jobcenter -

Familienrecht

 

 

 

Im Namens des Volkes

 

Stichworte

 

Familienrecht

Umgangsrecht

Ausland

- Flug

- Übernachtung

- Reisekosten

 

Weitere Stichworte

 

Sozialrecht

- Jobcenter

Reisekosten

- Übernahme

  - Jobcenter

 

Rechtsprechung

 

Gericht

LSG Rheinland-Pfalz

 

Entscheidungstyp

Beschluss

 

Datum der Entscheidung

24.11.2010

 

Aktenzeichen

- L 1 SO 133/10 B ER -

 

Rechtsquelle

 

Bürgerliches Recht

BGB § 1684

 

Sozialrecht

SGB II § 21 Absatz 6

 

Tenor

 

Die Kosten des Umgangsrechts sind durch den Träger der Grundsicherung nach dem SGB II in angemessenem Umfang auch für Fahrten in die USA zu übernehmen.

 

Darum geht es:

 

Der Antragsteller begehrte im Wege des einstweiligen Rechtsschutzes die Übernahme seiner Kosten zur Ausübung des Umgangsrechts mit seinem 6-jährigen Kind in den USA, nachdem die Mutter mit diesem aus Deutschland dorthin gezogen war. Das Landessozialgericht verpflichtete den Träger der Grundsicherung gemäß der aufgrund des Urteils des Bundesverfassungsgerichts vom 09.02.2010 (Verfassungswidrigkeit der Berechnung der Regelleistung) neu eingeführten Regelung des § 21 Abs. 6 SGB II zur vorläufigen Übernahme der Kosten für Flug und Unterkunft in Höhe von rund 900 € einmal im Quartal.

 

Wesentliche Entscheidungsgründe:

 

Im Hinblick auf die hohe Bedeutung des verfassungsrechtlich geschützten Umgangsrechts müssen die Kosten in dem Umfang übernommen werden, den auch ein Erwerbstätiger üblicherweise maximal aufwenden würde. Im Falle des Antragstellers waren dabei die besonders enge Verbindung mit dem Kind, die regelmäßige telefonische Ausübung des Umgangsrechts und die bereits innerhalb Deutschland nach dem ersten Umzug der Mutter nach Berlin häufig zurückgelegten weiten Strecken zu berücksichtigen. Gegenüber den bisher zur Ausübung des Umgangsrechts durch den Sozialhilfeträger übernommen Kosten für Fahrten nach Berlin ergab sich keine wesentliche Kostensteigerung.

 

Quelle:

LSG Rheinland-Pfalz

- Pressemitteilung vom 01.12.2010

 

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